den menschen ganzheitlich verpflichtet

Biomedizintechnik: SCHNITTSTELLE ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE

Bevor der Patient vor einer Operation in tiefen Schlaf verfällt, gilt sein letzter Blick oft der Maschine gegenüber. Damit Narkosegerät und all die anderen unzähligen technischen Geräte und Medizinprodukte im Krankenhaus perfekt funktionieren, ist das Know-how der Biomedizintechnik gefragt. Die Biomedizintechnik ist im Krankenhausverbund der Barmherzigen Brüder mit mehr als 30 Mitarbeitern als Zentralbereich aufgestellt. An den sechs Krankenhausstandorten wird ein Anlagevolumen von ca. 100 Millionen Euro bewirtschaftet. In den Geschäftsfeldern Instandhaltung, Investitionsgütereinkauf und Medizinplanung arbeiten die Mitarbeiter der Biomedizintechnik intensiv und ganzheitlich zusammen.

Allein am Krankenhausstandort Regensburg wurden im Jahr 2015 an die 7.500 Service-calls über die zentrale Hotline der Biomedizintechnik abgewickelt. Insgesamt 8.500 aktive Medizinprodukte waren in der Betreuung und 1.500 Rechnungsprüfungen über ca. drei Millionen Euro wurden abgewickelt. 653 Inbetriebnahmen technischer Geräte standen 608 Stilllegungen bzw. Ausmusterungen gegenüber. Verbundweit sind über 13.000 biomedizinische Produkte mit einem Gesamtanlagewert von etwa 100 Millionen Euro im Einsatz.

Die einhundertprozentige Eigeninstandhaltung betrifft die Bereiche:

  • Narkosetechnik
  • Beatmungstechnik
  • Infusionstechnik
  • Bedside-Monitoring
  • Säuglings-Inkubatoren und Wärmetherapieeinrichtungen
  • Phototherapie
  • Kardiotokographen
  • Deckenversorgungseinheiten inklusive Gasversorgung
  • EKG-Schreiber und diverse Kleingeräte aus der Elektromedizin

Seit 25 Jahren ist die Biomedizintechnik durch ein Datenbanksystem verknüpft. Dieses System ermöglicht es allen Beteiligten, Eingaben zu tätigen und Daten abzurufen, also de facto eine Art von Wissensmanagement zu betreiben. Somit existiert für jedes Medizinprodukt ein Gerätebuch mit dem entsprechenden Gerätelebenslauf.

Mit der Einführung der Fallpauschalen wurden und werden auch in Zukunft Maßnahmen für effizientes Wirtschaften in den Krankenhäusern vorangetrieben. Die Kostensenkung im Gesundheitswesen wird auch die kommenden Jahre bestimmen. Trotz substantieller Sparmaßnahmen müssen jedoch auch in Zukunft teure Medizinprodukte eingekauft, Operationssäle gebaut und modernisiert sowie Instandhaltungsmaßnahmen ganzheitlicher Art und Weise durchgeführt werden. Der Anspruch an eine gute und effiziente Patientenversorgung wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Somit steht auch die biomedizintechnische Abteilung mit ihrem Leistungsprofil vor der Herausforderung, zum Erfolg des ganzen Unternehmens beizutragen. Investitionen in teure medizintechnische Produkte mit dem Ziel nachhaltig Kosten zu senken, scheinen dem Laien auf den ersten Blick widersprüchlich. Ganz oben auf der Agenda der Biomedizintechnik steht jedoch die Strategie, Folgekosten durch weitsichtige Planungen, zum Beispiel mittels einer Standardisierung der Medizinprodukte, zu senken. Weiterhin ist der Blick auf die effektive Beratung des medizinischen Personals und die Optimierung betriebsorganisatorischer Maßnahmen gerichtet. Ziele bleiben daher weiterhin die Lebenszykluskosten von Medizinprodukten zu minimieren und die Verfügbarkeit der Medizinprodukte für den Medizinbetrieb zu gewährleisten.

Die rasante Entwicklung der Medizin schreitet voran und hat ungeahnte Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie eröffnet. Die digitalisierte Medizin wird kontinuierlich erweitert – so wie beispielsweise im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg und im Klinikum St. Elisabeth in Straubing mit der Einführung des computerassistieren Operierens in der Urologie, der Viszeralchirurgie oder auch der Thoraxchirurgie. Stets gilt es, mit der technischen Entwicklung vernünftig und im Sinne unserer Patienten Schritt zu halten. Dies bedeutet Training und intensive Beschäftigung mit innovativen technischen Details.

Das Motto der Biomedizintechnik lautet daher:

Erreiche mehr mit weniger. Nicht Rationierung ist das Maß, sondern Rationalisierung zur kontinuierlichen Verbesserung der Behandlungsqualität.