den menschen ganzheitlich verpflichtet

Unser Auftrag: Das Herz befehle!

Die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder stehen in einer fast 500 Jahre währenden Tradition, die mit dem Ordensgründer, dem heiligen Johannes von Gott (Juan de Dios), in Granada ihren Anfang nahm. Johannes von Gott kümmerte sich dort um Menschen am Rande der Gesellschaft: Kranke, Arme, Obdachlose. 1540 gründete er sein erstes eigenes Hospital und folgte dabei einem für jene Zeit revolutionären Ansatz in der Pflege, bei dem die unmittelbare Zuwendung zum Menschen und seiner individuellen Situation im Mittelpunkt stand.

Johannes von Gott: Neue Standards in der Krankenbetreuung

Zugleich führte Johannes von Gott Standards ein, die bis dato unbekannt waren:

  • Patienten wurden entsprechend Ihrer Erkrankung voneinander getrennt
  • jeder Patient bekam ein eigenes Bett
  • jeder Patient wurde auch tatsächlich von einem Arzt behandelt

Johannes von Gott gilt deshalb als Schöpfer des Krankenhauses moderner Prägung und ist Schutzpatron der Krankenhäuser und Krankenpfleger. Der Wahlspruch der Familie, die Johannes von Gott bei dessen Ankunft in Granada aufnahm und ihn in seinen Anfängen unterstützte, gilt für uns bis heute:

Das Herz befehle!

Ordenspionier Pierluigi Marchesi und die Humanisierung der Krankenbetreuung

Pater Pierluigi Marchesi (1929 - 2002) war Vordenker und Pionier innerhalb des Ordens der Barmherzigen Brüder in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Als Generalprior gab er den Impuls für eine Umstrukturierung der damaligen „Anstalt für chronisch Kranke“, mit dem Ziel einer zeitgemäßen Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner. In den 80er Jahren formulierte er für die Krankenpflege den Begriff der Humanisierung als "Sensibilität für den Menschen und seinen Einbezug in das therapeutische Geschehen". In seinem Sinne ist es uns wichtig, Patienten, Angehörigen und unsere Mitarbeiter in ihrer Würde wahrzunehmen, zu behandeln und in das therapeutische Geschehen einzubinden. 

High Tech – High Touch bei den Barmherzigen Brüdern

1982 prägte der US-Autor John Naisbitt den Begriff „High Tech – High Touch“. Für uns bedeutet dies, dass die Menschlichkeit („High Touch“) auch im modernen Krankenhausumfeld mit höchster technischer Ausstattung („High Tech“) eine gleichwertige Rolle spielen muss. Nur aus der Kombination menschlicher Wärme, individueller Zuwendung und gelebter Barmherzigkeit mit technologischen Errungenschaften kann eine umfassende, ganzheitliche Behandlung kranker Menschen entstehen. Dabei ist es uns wichtig, christliche Werte im Krankenhausalltag konsequent umzusetzen und sich auch systematisch ethischen Fragen und Konflikten zu stellen. An diesem Selbstverständnis wollen wir uns messen lassen.

Wirtschaftlich verantwortliches Handeln

Weiterhin ist es unsere Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft sowie unseren Mitarbeitern und ihren Familien, die Menschlichkeit im Umgang mit unseren Patienten mit wirtschaftlich verantwortungsvollem Handeln zu verknüpfen. Denn nur so können wir die Zukunft unserer Krankenhäuser und ihren Versorgungsauftrag für die Menschen in der Region sicherstellen. Überschüsse fließen bei uns nicht an Investoren, sondern etwa in die Ausbildung künftiger Mitarbeiter, in eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungen, in die Entwicklung von Führungskräften, in Baumaßnahmen und in die Modernisierungen unserer biomedizintechnischen Ausstattung. Alles im Sinne und zum Wohle der uns anvertrauten Menschen.